Eine Geburt ist schmerzhaft. Aber dass dabei geschnitten werden könnte, klingt noch viel schmerzhafter! Hebamme Alexandra Buder erklärt, was beim Dammschnitt wirklich passiert.
Du sehnst die Geburt deines Babys herbei und dennoch hast du etwas Angst, was auf dich zukommen könnte? Der Dammschnitt gehört zu einem solchen Unsicherheitsfaktor bei der Geburt. Alexandra Buder erklärt uns, wie und wann dieser Eingriff eingesetzt wird, wie häufig der Dammschnitt ist und wie lange die Naht heilen muss.
Bei der Episiotomie (wie der Dammschnitt auch heißt), wird ein Schnitt in den Damm der gebärenden Mutter gesetzt – also das Gewebe zwischen Scheide und After. Der Dammschnitt hilft, die Geburt zu beschleunigen, wenn bereits ein paar Zentimeter des Köpfchens sichtbar sind, aber das Kind zum Beispiel einen sehr großen Kopf hat und nicht durchkommt. Oder er wird eingesetzt, um eine Vakuum-, Zangen- oder Steißgeburt zu erleichtern, aber wirklich nur, wenn er medizinisch dringend notwendig ist.
Ein Dammschnitt im Sinne des Wortes wird heute nur noch sehr selten durchgeführt. Und, keine Angst, der Bereich wird vorher natürlich örtlich betäubt bzw. deine PDA erhöht. Durch Schmerzmittel, die du während der Geburt erhältst, wirst du den Dammschnitt also nicht spüren, obwohl es schmerzhaft klingt.
In der Realität werden kaum noch Dammschnitte gemacht, denn Untersuchungen deuten mittlerweile darauf hin, dass natürliche Risse besser und schneller verheilen. Deshalb lassen Hebammen und Ärzte das Gewebe im Zweifel heute meist natürlich im Zuge der Geburt reißen.
Das sind unsere Tipps für die Pflege deines Damms nach der Geburt.
Um den Heilungsprozess zu beschleunigen, ist es wichtig, dass du luftdurchlässige Binden verwendest. Diese solltest du auch in regelmäßigen Abständen wechseln, damit die Wunde in einem möglichst keimarmen Klima verheilt und sich nicht entzündet. Damit die Nähte optimal verheilen können, solltest du am besten viel frisches Obst, Gemüse und Vollkornprodukte essen und ausreichend Flüssigkeit zu dir nehmen. So sorgst du dafür, dass dein Stuhl nicht zu hart und der Druck auf die Naht nicht zu groß wird.
Wichtig ist Hygiene: Nach jedem Toilettengang solltest du dich vorsichtig mit klarem Wasser abwaschen, und zwar von vorne nach hinten, um möglichst keine Darmbakterien in die Wunde zu wischen. Kurze Sitzbäder mit einer Tinktur aus Kamille, Arnika oder Calendula, haben eine abschwellende Wirkung und unterstützen den Heilungsprozess. Wenn deine Hebamme auf Homöopathie setzt, wird sie dir bei Blutergüssen (Hämatomen) vielleicht auch Arnika-Globuli empfehlen, die abschwellend und schmerzlindernd wirken sollen und auch während der Stillzeit eingenommen werden können.
In manchen Fällen kann es schmerzlindernd wirken, die Binde, die du zum Schutz der Wunde trägst, vorab zum Kühlen in den Kühlschrank zu legen. Langfristig verläuft die Wundheilung aber in einem feucht-warmen Milieu am besten und schnellsten.Solltest du dennoch starke Schmerzen haben, zögere nicht und sprich deine Hebamme oder deine Ärztin an.
Das Gewebe zwischen After und Vagina wird bei der Geburt immens beansprucht: Selbst, wenn es nicht zum Dammriss bei der Geburt kommt, spüren viele Frauen, dass das Dammgewebe extrem gedehnt wurde. Manche beschreiben das Gefühl als Muskelkater zwischen den Beinen. Egal, ob dein Damm genäht werden musste oder ob das Gewebe einfach nur gereizt ist – so pflegst du deinen Damm:
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