In den USA ist die Baby Shower längst eine Institution. Auch immer mehr deutsche Mamis werden vor der Geburt mit solchen Partys überrascht. Aber wie läuft das ab? Eine kleine Anleitung zum Feiern
Die Babyparty vor (!) der Geburt ist eine Tradition aus Amerika und wird dort „Baby Shower“genannt. Zu Ehren der werdenden Mami, der „Mom to be“, steigt eine (Nachmittags-)Party, bei der sie mit Geschenken für sich und das Kleine überhäuft – sozusagen mit Geschenken überschüttet wird. Sie soll sich als „Queen of the day“ fühlen und daher wird kein Aufwand gescheut, um die Schwangerschaft und die Vorfreude auf den Nachwuchs zu zelebrieren. Bei den Promis schon gar nicht. Als sich jüngst Beyoncé mit ihren Zwillingen im (verzierten) Bauch feiern ließ, geschah das unter dem Motto „Afrika“: mit Henna-Tattoo-Künstlern, Tänzern, Trommlern und einem XXL-Soul-Food-Buffet. Und auch bei uns geht’s immer öfter rund. In Zeiten, wo Cocooning, also das kuschelige Besinnen aufs eigene Zuhause, im Trend sind, selbstgemachte Marmelade hoch im Kurs steht und DIY boomt, passt eine Baby Shower perfekt ins Konzept.
Damit die werdende Mami im Vorfeld keine Arbeit hat und ihren besonderen Tag in vollen Zügen genießen kann, übernimmt die Organisation des Events jemand, der ihr nahe steht: die beste Freundin, die Schwester oder auch die zukünftige Patin. Sie kümmert sich dann um die Einladungskarten, die Dekoration (siehe Punkt 5), die Geschenkeliste (wenn gewünscht), das Buffet, die Utensilien, die gebraucht werden und natürlich um den Termin: Um den sechsten Schwangerschaftsmonat herum sollte er liegen, damit das Feiern für Miss Belly nicht zu beschwerlich wird. Aus dem gleichen Grund eignet sich deren Wohnung bestens als Party-Location, da sie so keine weiten Wege hat und sich noch Tage danach an der Deko erfreuen kann. Spricht etwas dagegen, kann man auf die Wohnung der Organisatorin oder einer Freundin ausweichen oder eine Location mieten. Draußen „Baby duschen“ ist auch schön, sofern es die Jahreszeit zulässt. P.S.: Dass die Party vor der Geburt stattfindet, hat einen angenehmen Nebeneffekt: Nachdem alle Geschenke ausgepackt sind (Babykleidung, Spielsachen, Schnuller, Baby-Geschirr, Pflegeprodukte und ähnliches), wissen die Eltern, was sie fürs Kind noch besorgen müssen und was nicht mehr.
Die Shower-Parties entstanden in Amerika nach dem Zweiten Weltkrieg, als ein wahrer Babyboom einsetzte. Damals fanden sie ausschließlich unter Frauen statt, da Schwangerschaft und Kinder zu der Zeit Frauensache waren. Heute stehen neben den Freundinnen, weiblichen Verwandten und Arbeitskolleginnen auch oft Männer auf der Gästeliste. Aber: „Ladies only“ ist nach wie vor keine Seltenheit. Die Papas feiern „ihre“ Babyparty meist dann, wenn das Baby auf der Welt ist – mit den Kumpels und mit (reichlich) Alkohol, um auf das neue Glück anzustoßen.
In erster Linie sollen die Mama in spe und ihre Gäste Spaß haben. Aber eine Baby Shower wäre keine „echte“, wenn es nicht auch darum ginge, dass Wissen aller Beteiligten rund um die Themen „Baby“, „Mutterschaft“ oder „Stillen“ zu testen – in Form von Spielen (siehe Punkt 6). Aber bitte, nicht erlaubt sind allzu detailgetreue Schilderungen von Geburtserlebnissen und Sätze erfahrungsweiser Mütter wie „Sieh zu, dass du jetzt noch genug Schlaf bekommst…“ oder „Wenn ich gewusst hätte, was mit einem Kind auf mich zukommt…“. Auch das Geschenke-Auspacken kann ein eigener Programmpunkt sein. Schließlich wird die Bald-Mami dabei strahlen, als wären Weihnachten, Geburtstag, Hochzeitstag und eine Traumreise auf einen Nachmittag gefallen. Übrigens: Gutscheine für Babysitter-Stunden oder Wellness-Wochenenden sind eine wunderbare Investition in die Zukunft von Müttern, die früher oder später mal ein paar Stunden für sich brauchen.
Wie bei jeder Party dürfen auch bei einer Baby Shower kulinarische Leckereien nicht fehlen. Um das Ereignis zu versüßen, empfehlen sich wahre Kalorienbomben: Kuchen, Cupcakes, Törtchen, Muffins, Macarons, Eis-Kreationen, Früchte-Spieße mit Schoko-Guss. Für den Hunger zwischendurch sind (deftige) Häppchen aller Art gedacht. Dazu werden Prosecco, Sekt oder Champagner gereicht – und alkoholfreie Getränke für die Frau mit Bäuchlein. Dann wäre da noch: die Dekoration. Sie ist das Herzstück einer jeden Baby Shower. Traditionell werden die Räumlichkeiten, in denen die Feier stattfindet, mit Hinweisen auf das Kind dekoriert, beispielsweise mit Luftballons, Girlanden, Konfetti, Luftschlangen, Blumen in rosafarben bzw. hellblau sowie Tischdecken und -Sets, Pappteller und -becher mit Motiven wie Baby-Füßchen, Herzen, „It’s-a-girl“- oder „It’s-a-boy“-Schriftzügen, Teddybären, Kinderwägen… Hübsch gestalten lässt es sich auch mit einem Motto wie „Prinzessin“ / „Prinz“, oder „Die kleine Raupe Nimmersatt“. Inspirationen findet sich zuhauf auf Instagram, Pinterest & Co.. Last but not least: Die Windeltorte ist ein Must-have! Eine aus Windeln zusammengesetzte, mehrstöckige Torte, die mit gerollten Söckchen, Schnullern, kleinen Kuscheltieren, Rasseln, Schleifchen und anderem dekoriert wird. Am schönsten natürlich selbstgebastelt, aber wem die Zeit fehlt, der kann z.B. im Drogriemarkt auch basteln lassen.
Ja, was spielt man denn nun bei einer „Baby Shower“ so? Hauptsache witzig, lautet das Motto. Eine kleine Auswahl:
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