Krampft dein Kind im Fieber ist das erst einmal ein riesen Schreck. Erste Hilfe-Experte Janko von Ribbeck erklärt was genau dabei passiert und was du tun kannst.
Fieberkrämpfe sehen aus wie epileptische Anfälle, also ziemlich furchteinflößend. Zudem dauern sie zwei bis drei Minuten, was für ein Kind sehr sehr lang ist und einem wie eine Ewigkeit vorkommt. Der Körper zuckt dann rhythmisch und die Augen drehen sich nach oben. Manchmal werden die Kinder aber auch ganz schlapp oder laufen blau an.
Fieberkrämpfe treten nicht, wie viele vielleicht vermuten, bei sehr hohem Fieber auf. Sondern häufig bei einer Fiebertemperatur zwischen 38,2 und 38,5 Grad und zwar dann, wenn das Fieber sehr rasch ansteigt.
Leider kann man nichts zu tun. Man muss aber auch nichts tun, außer dafür zu sorgen, dass sich das Kind nicht durch Ecken oder Kanten verletzt. Sie können Ihr Kind im Arm halten oder auf den Boden legen. Der Krampf hört von alleine wieder auf.
Zum Glück haben Kinder dabei einen „Filmriss“ und bekommen ihn gar nicht mit. Im medizinischen Sinne sind Fieberkrämpfe harmlos, die Kinder tragen keine Hirnschäden davon. Die Eltern bekommen allerdings einen riesen Schrecken, wenn sie ihr Baby oder Kind so zucken sehen. Glücklicherweise tritt er meistens nur einmal im Leben auf.
Es gibt ein Zeitfenster zwischen 6 Monaten und dem 5. Geburtstag, in dem die Krämpfe vorkommen – später eigentlich nicht mehr.
Nein, man kann ihn nicht verhindern. Es hilft leider auch nichts, wenn man vorher versucht das Fieber zu senken. Der Fieberkrampf kommt eben oft vor dem Fieber. Aber machen Sie sich keine allzu großen Sorgen: Nur etwa 3 Prozent aller Kinder sind von diesen Krämpfen betroffen.
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Janko von Ribbeck ist Vater von vier eigenen und zwei Stiefkindern und war jahrelang als Rettungssanitäter unterwegs. Heute gibt er seine reiche Erfahrung in Kursen und Büchern speziell an Eltern weiter. Die schätzen sowohl seine Kompetenz, als auch seine praxisnahen, lebendigen Erklärungen.
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